Anders-Reich: Blog für ein glückliches Leben

von Manja Stegemann 07 Feb., 2022
Die Zeit ist bei allen Unternehmungen und Zielsetzungen ein wichtiger Faktor. Oft nehmen wir uns gerade am Jahresbeginn viel zu viel vor, das wir in viel zu kurzer Zeit erledigt haben wollen. Somit scheitern die meisten Menschen gar nicht einmal an fehlender Disziplin oder Motivation, sondern an ihren falsch gesetzten Zielen. Ziele sind nicht einfach nur Träume, Visionen oder eine Liste voller abzuhakender To-Dos. Wesentlich an ihnen ist, dass sie - kein Wunsch sind, sondern eine feste Absicht. - keinem spontanen Gedanke entspringen, sondern ein konkretes Bestreben spiegeln. - keine Erwartung erfüllen, sondern Überzeugung sind. Ziele basieren also nicht auf rationaler Erkenntnis, sondern sind eine Sache des Herzens. Wer seine eigenen Ziele finden und setzen will, kann sich eine einfache Frage stellen: „Will ich das?“ Je nach Betonung ändert sich die Bedeutung der Frage: Will ich das? Will ich es wirklich, mit allen Konsequenzen? Will ich das? Oder erfülle ich allein die Erwartungen anderer damit, handle mit meinem Ziel vielleicht sogar gegen meine eigene innere Stimme? Will ich das ? Oder vielleicht doch etwas anderes. Wer sein Ziel gut kennt, kann besser abschätzen, wie viel Zeit er benötigt.
von Manja Stegemann 23 Jan., 2022
23.01.2022 - Eltern kennen das vielleicht: Kaum ist das Kind geboren, wird von allen Seiten darauf geschaut, wie es sich entwickelt. Da prüft die Hebamme, ob es richtig wächst und gedeiht. Der Kinderarzt dokumentiert bei seinen zahlreichen Untersuchungen die Entwicklungen, und Verwandte und Bekannte kommentieren sie. Je älter das Kind wird, desto mehr wird sein Können mit dem von Gleichaltrigen auf dem Spielplatz oder im Kindergarten verglichen. „Mein Kind kann schon laufen und sprechen. Und deines?“ Hängt der Nachwuchs nun in allem etwas zurück, finden vor allem Mütter aus älteren Generationen tröstende Worte. „Kopf hoch. Kein Kind lernt alles gleichzeitig.“ Gut zu wissen! Oft kommen dann noch ungefragt Tipps und Tricks, von denen man wenigstens 95 Prozent getrost gleich wieder vergessen kann. Aber die übrigen 5 Prozent, die helfen wirklich. Zumeist legt sich der Stress, den Eltern empfinden, wenn sie ihre Kinder beim richtigen Großwerden begleiten, nach 1 bis 2 Jahren Kindergarten. Das Großwerden wird Alltag. Manche Kinder allerdings entwickeln sich einfach nicht so, wie sie es sollten. Bei ihnen wird zunächst eine Entwicklungsverzögerung erkannt, die sich zu einer Störung vertiefen kann – aber es nicht unbedingt muss. Ratsam ist es, hier als Eltern ruhig zu bleiben und alle Möglichkeiten der Förderung anzunehmen, die einem für das Kind ans Herz gelegt werden. Ich weiß, es ist leicht reden. Ich weiß aber auch, wovon ich rede. Mein Sohn zum Beispiel fand es toll, zu liegen und krabbelte nie. Ich war in tiefer Sorge, ob er denn je laufen können würde. Mit 18 Monaten stand er urplötzlich auf und übte stundenlang, im Zimmer an der Wand entlang im Kreis zu laufen. Dann lief er weg … und ich bereute meinen tiefen Wunsch fast ein bisschen. Mit sprechen lernen verlief es ähnlich: fünf Jahre lang war Schreien die einzige Möglichkeit des Kindes, seine Meinung zu äußern. Die Logopädin einer Kinderklinik erklärte mir gerade, dass sie es als unwahrscheinlich ansah, dass er noch in Sprache käme, als er aufstand und aus dem Fenster zeigt. „Kran.“ Dann griff er meine Hand und versuchte, mich vom Stuhl in Richtung Tür zu ziehen. „Mama, Würstchen!“ Die Logopädin fiel vor Überraschung fast vom Stuhl. Heute redet Sohnemann wie ein Wasserfall, was auch nicht immer besser ist als Schreien. Aber wir erreichten etwas, was lange unmöglich schien. Mein Kind kam in seinem Tempo im Ziel an und ist damit ein Gewinner. Das können Sie tun, wenn Ihr Kind als entwicklungsverzögert gilt: - Fragen Sie Ihren Arzt nach Fördermöglichkeiten wie Logopädie und Ergotherapie (wenn er es Ihnen nicht von selbst ans Herz legt). - Nehmen Sie für Ihr Kind Frühforderung in Anspruch. - Gehen Sie mit Ihrem Kind auf den Spielplatz und zum Kinderturnen, auch wenn Sie einen eigenen Garten haben. Kinder lernen am besten von Kindern. - Lesen Sie Ihrem Kind vor. - Und machen Sie sich keine Vorwürfe! Solange Sie für Ihr Kind da sind, machen Sie alles richtig. Es gibt Dinge, für die trägt niemand Schuld. Die sind wie sie sind.
von Manja Stegemann 15 Jan., 2022
15.01.2022 - Ertappen Sie sich auch manchmal dabei, dass Sie innerhalten und erstaunt denken: „Was, das ist schon so lange her? Fühlt sich an, als wäre das erst gestern gewesen!“ Oft sind es allerdings nur die schönen Momente, die für uns viel zu schnell vergehen. An das Negative erinnern wir uns dagegen nicht allzu gern zurück. Wer sagt schon: „Vor zehn Jahren erfuhr ich, dass mein Kind eine Behinderung hat. Schade, dass das schon so lange zurückliegt.“ Auch schaut sich niemand noch genauer um, wenn er durch ein Tal der Tränen muss. Hier gilt dann eher: „Augen zu und durch!“ Das ist völlig normal und dient im Moment der Katastrophe auch dem Selbstschutz. Gleichwohl liegt in allem Negativen ein unfassbarer Schatz verborgen, den nur findet, wer sich auch im Dunkeln umschaut. Wenn ich heute zurückschaue, hat mich das Leben mit einem Kind mit Behinderung vor Aufgaben gestellt, die erst unlösbar schienen, mich an den Rand meiner Leistungsfähigkeit brachten und dann doch gelöst werden konnten. Wenn ich heute zurückblicke, dann denke ich: „So lange ist das schon her. Wow, was ich alles geschafft habe!“ Ich bin vor allen Dingen immer dann gewachsen, wenn ich am Ende meiner Kräfte endlich für mich Hilfe zuließ oder sogar darum bat. Schwäche ist keine Schande, sondern der Moment, der uns nahelegt, alte Pfade verlassen und nach neuen Wegen zu suchen. Irgendwann stehen wir dann auf einem grünen Hügel, schauen ins dunkle Tal und denken: „Wow, wie die Zeit rennt! Das haben wir schon alles geschafft!“
von Manja Stegemann 08 Jan., 2022
08..01.2022 - Und? Wie sieht es bei Ihnen aus? Konnten Sie Ihre guten Vorsätze bis heute umsetzen? Wenn ja, herzlichen Glückwunsch! Das ist ein großartiger Erfolg. Aber sind Sie auch glücklich? Daran, wie Sie diese Frage - wenigstens für sich selbst bitte ehrlich - beantworten, zeigt sich, ob Ihre Ziele tatsächlich die eigenen sind. Bei mir läuft es insgesamt ganz gut. Allerdings schlafe ich recht schlecht und las bei der Suche nach Lösungen des Öfteren in Ratgebern, dass sich der Körper an das Aufstehen gewöhnen würde, wenn er täglich zu einer ähnlichen Zeit wach wird. Dann, so steht geschrieben, gewöhne er sich auch an frühe Zeiten und alles würde leichter. Das wäre toll! Also nahm ich mir vor, auch an meinen freien Tagen so nah wie möglich an meiner Weck-Zeit unter der Woche aufzustehen. Das wäre also zwischen 6 und 7 Uhr. Meiner inneren Uhr nach bin ich allerdings von Geburt an eine Eule. Aufstehen vor acht ist eine echte Qual. Vor neun muss eigentlich auch nicht sein. Richtig produktiv werde ich gegen Mittag und könnte dann lange bis in die Nacht arbeiten. Diese Zeiten sind jedoch nicht gerade arbeitswelttauglich. Zudem bekam ich 7 Jahre lang kaum mehr als 4 Stunden Schlaf. Mein Sohn schläft erst durch, seitdem er in die Schule geht. Aber immerhin! Im Rausch neuer Ziele fing ich voller Elan an, im Urlaub um sechs aus dem Bett zu hüpfen. Katastrophe! Ja, ich habe es geschafft, aber meine Laune war und blieb danach den ganzen Tag unterirdisch. Der Erfolg fühlte sich mehr wie eine Niederlage an. Ich war meines längeren Schlafes, den ich mit Urlaub verbinde, schlichtweg beraubt. Die schlechte Laune quälte nicht nur mich, sondern auch meinen zehnjährigen Sohn. Endlich schlief der mal lange, und da nahm ich mir frühes Aufstehen vor … Nein, ich war nicht glücklich und strich das Ziel letzten Mittwoch rasch wieder von meiner Agenda. Nun könnte man meinen, ich hätte damit aufgegeben. Das stimmt so aber nicht. Ich möchte immer noch wissen, ob es irgendwann wirklich leichter wird, aufzustehen, wenn man immer zur gleichen Zeit tut. Ob das wirklich gegen Schlafstörungen hilft. Viele Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstörungen schlafen nicht durch, und ich bin ganz sicher nicht die Einzige, die sich entgegen allen Beteuerungen nicht daran gewöhnen konnte, sondern massiv darunter litt. Noch immer möchte ich mein Ziel, früh morgens voll guter Laune und vor Elan strotzend den Tag zu beginnen, wirklich erreichen, deshalb formulierte ich mein Ziel neu: “Ich stehe jeden Tag vor neun Uhr auf.“ Ob ich nun um 6 Uhr aufstehe, oder um 8.59 Uhr, es ist ein Erfolg. 😉 Wer seine Ziele erreichen möchte, sollte also darauf achten, dass sich der Frust dabei in Grenzen hält. Das Umfeld dankt es einem, und man kann sich selbst auch besser motivieren, wenn man sich nicht ständig in die Tasche lügen muss, weil ein Fehlschlag auf den anderen folgt.
von Manja Stegemann 01 Jan., 2022
01.01.2022 - Neues Jahr, neues Glück, neue Vorsätze. Jedes Jahr am 31.12. nehmen sich Millionen Menschen (inklusive mir) aufs Neue vor, - sich gesünder zu ernähren - weniger zu rauchen - sich häufiger zu bewegen, wenn nicht sogar Sport zu machen - mehr Zeit für sich selbst zurückzuhalten - noch viel mehr Zeit mit der Familie und/ oder Freunden zu verbringen - zu sparen und vieles mehr. Gut ein Viertel dieser Menschen werfen jedoch schon in der ersten Woche des neuen Jahres ihre Pläne wieder in den seelischen Mülleimer. Warum? Weil es nicht reicht, mal eben gute Vorsätze zu fassen. Die meisten Gewohnheiten, denen wir so den Garaus machen möchten, sind eingespielt und laufen nahezu automatisiert ab. Sie zu verändern, bedeutet stets mehr Anstrengung und bewusstes Beobachten über eine längere Zeit als nur eine Woche. Nach etwa 21 Tagen wären die ersten Erfolge zu beobachten. Das erfährt aber nur, wer seine Ungeduld bändigen konnte und voll Ausdauer sein Ziel verfolgte. Unsere guten Vorsätze scheitern außerdem oft, weil wir zu viel des Guten auf einmal wollen. Als ich in meiner Zeit als Raucher versuchte, damit aufzuhören, gelang das nie länger als drei Wochen. Danach erhöhte sich der Bedarf jeweils um eine Viertel Schachtel, was bei zwei Schachteln am Tag nicht mehr nur dem Portemonnaie wehtut. Aber trotz der finanziellen Vorbehalte schaffte ich es nicht, dauerhaft rauchfrei zu bleiben, bis ich mich entschloss, „nur“ zu reduzieren und mit Rauch-Stopp-Pflaster meinen Willen zu unterstützen. Und ja, es half gewaltig, zu wissen, dass ich schwanger war. In dem Moment, in dem ich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt, wusste ich auch, warum ich meine Finger von den Glimmstängeln lassen wollte. Ab jetzt schadete das Rauchen nicht mehr nur mir, sondern auch meinem Kind. Bei vielen Vorsätze, wie „aufhören mit rauchen“, müssen wir mit Verzicht in Vorleistung gehen, bevor uns an dem Ergebnis erfreuen können. Da hilft es ungemein, zu wissen, wofür man es tut. Klappt es immer noch nicht, sind die gefassten Vorsätze vielleicht gar nicht von einem selbst. Wir selbst sind vielleicht noch gar nicht unzufrieden oder noch nicht unzufrieden genug. Viel machen wir ja auch für andere, um ihnen zu gefallen. All die Jahre vor dem gelungen Rauch-Stopp versuchte ich aufzuhören, weil andere meinten, das sei ungesund. Als werdende Mutter tat ich es für mein Kind und damit auch für mich selbst, für mein gutes Gewissen. Kommt der gute Vorsatz aus einem selbst, ist gut begründet, in überschaubare Häppchen eingeteilt, und trotzdem scheitert das Vorhaben, dann liegt das vielleicht an mangelnder Planung. Eine erfolgreiche Detailplanung beschäftigt sich mit Fragen wie „Wann und wo mache ich das?“ und „Mit wem oder womit mache ich das?“ Sie sieht aber auch potentielle Hindernisse voraus und legt fest, wie wir darauf reagieren, wenn wir an schlechten Tagen in alte Muster zurückfallen. Ich genehmige mir dann meinen Lieblingstee für die Seele und mache am nächsten Tag da weiter, wo ich vor zwei Tagen aufhörte. Und Sie? Eine effektive Vorhabens-Liste für das neue Jahr sieht wie folgt aus: - 1-5 gute Vorsätze stehen auf dem Zettel. - Diese sind wirklich die eigenen Ziele. - Deren „Warum“ ist erkannt. - Eine tiefe Unzufriedenheit wird mit der Umsetzung des guten Vorsatzes beseitigt. - Der Weg zum Ziel ist gewissenhaft geplant und ist mit genügend Auszeiten versehen. Dann klappt es auch mit der erfolgreichen Umsetzung! Ich wünsche viel Erfolg! Vielleicht erzählen Sie mir ja in den Kommentaren, was Sie verändern wollen und wie es läuft. Ich bin doch so furchtbar neugierig.
von Manja Stegemann 31 Juli, 2022
Urlaubszeit ist Reisezeit. Im Moment herrscht das Chaos nicht nur an den Flughäfen, sondern auch auf den Autobahnen. Die längste BAB Deutschlands, die A7, war jetzt 2 Wochenenden bei Hamburg zusätzlich zu dem üblichen Stopp&Go voll gesperrt. Mit Kindern in der prallen Sonne stundenlang im Auto zu sitzen ist eine echte Herausforderung. 10 Stunden Gequassel toppt jeden Radiosender. Mein Favorit ist: "Mami, wir müssten schon da sein! Es war doch schon 16 Uhr (unsere voraussichtliche Ankunftszeit) - gestern." #Urlaubszeit #reisen #reisenmachtglücklich #inklusion #lebenmitbehinderung #lebensfreude #lebenmitkindern
von Manja Stegemann 22 Juli, 2022
Die Sommerzeit ist etwas Wunderbares, auch und gerade mit Kindern. Blöd ist nur, wenn nach dem Urlaub noch ganz viel Ferien ohne "Aufpasser" übrig sind. Gerade arbeitende Eltern von Kindern mit Behinderung kommen hier nach der Grundschule und vor dem Wohnheim an die Grenzen des Machbaren. Wohin mit dem Kind? Mit zur Arbeit nehmen? Eher gibt man die Arbeit wieder auf, was auch nicht zielführend sein kann. Wir haben das Problem in diesem Jahr gut gelöst bekommen (mein Dank geht an Adelby 1), aber die nächsten Ferien kommen schon bald 🙀Ich werde berichten. Aber erst einmal genieße ich meinen Urlaub 🌞
von Manja Stegemann 01 Juli, 2022
Schon als Kleinkind aß Sohnemann alles, am liebsten Tomaten, Gurke und Salat. Manchmal, wenn rot oder grün gerade "iklig" war, zauberte Mama gelb, lila oder blau dazwischen. Irgendwann war dann der ganze Teller leer ... oops 😉
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